Kinderambulanz Am Brill eröffnet
Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Claudia Bernhard, eröffnete gestern die temporäre Kinderambulanz Am Brill, an der auch der ASB Bremen mitwirkt.
Die temporäre Kinderambulanz Am Brill ist eröffnet. In einer Pressekonferenz stellten heute (10. Januar 2023) Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard, der Leiter des Bremer Gesundheitsamts Dr. Jörn Moock, der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Dr. Bernhard Rochell und Peter Kurt Josenhans sowie der ärztliche Leiter der der Stabsstelle Impfen Kay Bultmann das Konzept der Kinderambulanz vor, die über den Winter hinweg bis zum 17. März 2023 dabei unterstützen soll, die Kinderärztinnen und -ärzte zu entlasten.
"Wir haben hier Hand in Hand mit der Stabstelle Impfen, dem Arbeiter-Samariter-Bund, der Johanniter Unfall Hilfe, der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen, dem Gesundheitsamt Bremen, den Krankenkassen AOK Bremen/Bremerhaven, den vdek/Ersatzkassen, der IKK gesund plus, dem BKK Landesverband Mitte sowie der Knappschaft und meinem Ressort zusammengearbeitet, um die Kinderärztinnen und -ärzte mit der Kinderambulanz kurzfristig zu entlasten. Ich danke allen Beteiligten sehr, die hier innerhalb von nur vier Wochen die Ärmel hochgekrempelt und diese Maßnahme umgesetzt haben. Es macht mich stolz, dass sich alle Mitwirkenden trotz bald drei Jahren Pandemiebewältigung immer noch unermüdlich engagieren, um in dieser Notsituation zu helfen und zu unterstützen", sagt Claudia Bernhard.
Die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen, Dr. Bernhard Rochell und Peter Kurt Josenhans: "Mit der Kinderambulanz reagiert Bremen auf einen akuten Notstand. Sowohl die Kinderärzte in Niederlassung als auch die Kinderkliniken sind an ihre Belastungsgrenzen geführt worden und konnten sich nicht mehr so um ihre Patienten kümmern, wie sie es gerne wollen. Insofern sind wir froh, dass der Zulassungsausschuss schnell gehandelt hat und die Ermächtigung ausgesprochen hat. Gleichzeitig hoffen wir, dass der Gesetzgeber diese Situation als das erkennt, was sie ist – ein Warnschuss – und endlich Gesetze auf den Weg bringt, die die strukturellen Defizite in der ambulanten und der stationären Versorgung beheben."
Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard ergänzt: "Für Bremen war es eine absolut richtige Entscheidung, dass wir unser Impfzentrum so lange behalten haben, nicht nur, weil wir hier weiter gegen Corona impfen konnten. Die Räumlichkeiten und das Personal des Impfzentrums springen jetzt zum zweiten Mal in wenigen Monaten in außergewöhnlichen Belastungssituationen ein: Anfang des letzten Jahres wurden hier viele Geflüchtete aus der Ukraine untersucht, jetzt helfen wir bei der Behandlung von kranken Kindern. Das war richtig und wichtig, zeigt aber, dass unser Versorgungssystem Lücken hat und dringend reformiert werden muss. Wir brauchen nicht nur im stationären Bereich andere Möglichkeiten der Vorhaltung bestimmter Behandlungskapazitäten, sondern auch eine Reform der Versorgung im niedergelassenen Bereich. Wenn schon in normalen Situationen die Versorgungskapazitäten knapp sind, kann das in Spitzenzeiten nicht aufgefangen werden. Hier erwarte ich von der Krankenhausreform, dass die richtigen Impulse für die stationäre Versorgung gesetzt werden. Aber auch für die ambulante Versorgung braucht es dringende Reformen."
Die Kinderambulanz öffnet von montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr und richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres, die akute saisonale Infekte haben oder wegen Durchfall, Erbrechen oder Hautausschlägen behandelt werden müssen und keine kinderärztliche Anbindung haben.
Für die Behandlung ist unbedingt ein Termin erforderlich. Dafür können sich die Eltern oder Patientinnen und Patienten telefonisch unter (0421) 526 33 – 0 an das Callcenter wenden, das ebenfalls montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr erreichbar ist.
Das medizinische Fachpersonal entscheidet dann im persönlichen Gespräch über eine Terminvergabe. Gegebenenfalls können auch schon telefonisch Hilfestellungen gegeben werden, die eine persönliche Vorstellung des Kindes nicht mehr unbedingt erforderlich machen. Ein Erziehungsberechtigter sollte das Kind begleiten, ebenfalls sind die Krankenversichertenkarte sowie etwaige ärztliche Unterlagen mitzubringen, die für die Behandlung von Bedeutung sein könnten. Das Angebot richtet sich explizit an Kinder und ihre Familien aus dem Land Bremen. Auch aus Bremerhaven ist eine telefonische Beratung und auch eine Behandlung möglich.
Weitere Informationen unter www.kinderambulanz-bremen.de